Agrarökologie: Der LED-Beitrag zur Bekämpfung des Hungers in Subsahara-Afrika
Medientext Ernährungssicherheit vom 9. Oktober 2023
Der LED-Beitrag zur Erreichung des SDG 2 «Kein Hunger»
Eine massive Verschlechterung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen – besonders für die ärmsten Bevölkerungsgruppen in Afrika südlich der Sahara – droht die Fortschritte der letzten Jahre in Richtung einer Erreichung des SDG 2 wieder rückgängig zu machen. Der Liechtensteinische Entwicklungsdienst (LED) arbeitet mit Partnerorganisationen daran, den negativen Trend zu stoppen.
(Schaan, den 9. Oktober 2023) Mehr als ein Drittel aller Menschen, die an Hunger oder unter Mangelernährung leiden, leben in Afrika. Nicht umsonst fliessen daher mehr als 50% der LED-Mittel in mehr als 20 Projekte in Tansania, Simbabwe, Mosambik, Senegal, Mali und Burkina Faso. SDG 2 – «Kein Hunger» ist ein zentrales Anliegen des LED als bilateraler Geber Liechtensteins. «Mit dieser Ausrichtung stärken wir vermehrt lokale Akteurinnen und Akteure (Kleinbauern, Berater, Regierungen) und beschleunigen so den Wandel hin zu nachhaltigen Ernährungssystemen mit Fokus auf Agrarökologie (AÖ). Auch als kleine Organisation können wir in enger Zusammenarbeit mit Partnern viel bewirken», fasst LED-Geschäftsführer Andreas Sicks zusammen.
Karge Böden statt volle Supermarktregale
Der Grossteil der ländlichen Bevölkerung in Subsahara-Afrika hat wenig Zugang zu Wissen, um mit begrenzten Ressourcen eine produktive nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben. Bäuerinnen und Bauern säen auf wenig fruchtbaren, degradierten Böden, mit ungeeignetem Saatgut und Dünger, mangelnder Bewässerung und oft ohne Know-how über «Best Practices» bei der Wahl ihrer Anbaumethoden und bei der fachgerechten Lagerung der Ernte. In dieser Situation kann die liechtensteinische Unterstützung einen spürbaren Unterschied machen. Sei es indem den lokalen Akteuren und Kleinbauern für ihre gesamte Wertschöpfungskette qualifizierte praxisnahe Beratung vor Ort angeboten wird, diese umfasst bei Bedarf auch praktische Massnahmen wie die Bereitstellung von hochwertigem Saatgut und Arbeitsgeräten. Das Engagement Liechtensteins hilft weiter, politische und strukturelle Rahmenbedingungen, z.B. den Zugang zu Absatzmärkten zu verbessern und versetzt Agraruniversitäten und -schulen in die Lage, z.B. Forschungsprojekte unabhängig durchzuführen und Studierenden massgeschneiderte Lehrpläne und Ausbildungsmodule anzubieten.
Agrarökologie als Kompass für eine gute Landwirtschaft
AÖ ist nicht nur Wissenschaft, sondern auch eine Praxismethode. Sie ist der Kompass für eine Transformation in Richtung nachhaltige Ernährungssysteme. AÖ-Systeme produzieren insgesamt ertragsreich und schonen dabei Umwelt und Ressourcen. Sie ermöglichen gesündere Produkte und höhere Einkommen, schaffen faire Rahmenbedingungen und schliessen Artenvielfalt und Tierwohl mit ein. Der AÖ-Ansatz erfordert zudem einen intensiven Wissenstransfer und eine starke Vernetzung sowohl der lokalen Produzenten untereinander als auch mit anderen Marktteilnehmenden. Deshalb unterstützt der LED zusätzlich ausgewählte regionale Agrarökologie-Konferenzen.
Kontakt für die Medien: Alexandra Ospelt, +423 222 09 79